Praxistipp des Monats

Wildblumenwiese anlegen – So wird’s gemacht

Als Ersatz einer Grasfläche können Sie problemlos eine Wildblumenwiese anlegen. Wie man das macht und wie diese anschließend richtig gepflegt wird, lesen Sie hier.

Wildblumenwiesen verfügen durchschnittlich über mindestens 30 verschiedene Blumenarten. In einigen Saatangeboten sind zudem auch noch Wildkräuter enthalten.

Foto: BienenfreundStandortvoraussetzungen

Zum Anlegen einer Wildblumenwiese benötigen Sie eine möglichst großzügige Rasenfläche, die in der Sonne beziehungsweise im lichten Halbschatten liegt. Zudem müssen Sie beachten, dass Wildblumen in nährstoffarmen Böden meist besser gedeihen als in humosen Böden.

Bodenvorbereitung

Damit die Samen der Wildblumenmischung bei der Einsaat gute Startbedingungen vorfinden, sollte der Boden zunächst gründlich von hartnäckigen Wurzelunkräutern befreit werden. Die unkrautfreie Fläche wird mit der Grabegabel feinkrümelig gelockert und der nährstoffreiche Gartenboden mit reichlich Sand vermischt (Abmagerungskur für den Boden). Anschließend ist die Fläche noch mit dem Rechen einzuebnen.

Foto: PixabayAussaat

Als Saatgut eignen sich spezielle Wildblumenmischungen. Am besten wählt man Samen aus heimischen Blumensorten, denn diese gedeihen am besten und sind eine ideale Nahrungsquelle für Insekten. Statt Saat zu kaufen, kann man im Spätsommer Samenkapseln von wilden Blumen am Wegesrand einsammeln und dazu streuen. Auf diese Weise etabliert sich mit der Zeit eine robuste Artenvielfalt, die mit dem vorherrschenden Klima bestens zurechtkommt.
Ausgesät wird eine Wildblumenwiese wie herkömmlicher Rasen. Wichtig ist, dass Sie Ihre Wildblumenwiese in den ersten Tagen mehrmals täglich großflächig bewässern. Der beste Zeitpunkt für eine Aussaat liegt je nach Witterung zwischen April und Mai.

Foto: BienenfreundPflege

Wildblumenwiesen benötigen in der Regel einen weitaus geringeren Pflegeaufwand als herkömmliche Rasenflächen, da sie maximal zwei Mal im Jahr gemäht werden – einmal im Sommer und ein zweites Mal im Herbst. Wobei sich das Mähen der Wiese aufgrund des hohen Wuchses am besten mit einer Sense realisieren lässt.
Foto: BienenfreundBei der sogenannten Mahd im Sommer nach der Blüte geht es darum, ausgereifte Samenstände auf der Wiese zu verteilen und so die Selbstaussaat vieler Pflanzen zu unterstützen. Die gemähten Pflanzenteile bleiben einige Zeit zum Trocknen liegen und sollten ab und zu gewendet werden, damit sich die Saat gut verteilt. Der zweite Schnitt erfolgt dann im Herbst.
Ihre Wildblumenwiese müssen Sie auch nicht düngen. Während längeren Trockenperioden müssen Sie die Wiese aber unbedingt ausreichend bewässern.

Ergänzend Wildstauden pflanzen

Zusätzlich zu den ausgesäten Blumen kann man Wildstauden pflanzen. Wichtig ist, dass sie den Standort so wählen, dass er die Anforderungen der Pflanze an Sonne und Bodenbeschaffenheit erfüllt. Attraktive Wildstauden sind beispielsweise Steppen-Salbei, Wiesen-Schafgarbe, Blauer Eisenhut, Fingerhut und Wiesen-Margerite.
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Mit gärtnerischen Gruß
Carola Spitzl