Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde,

erfreulicher Weise ist der Erzeugungs- und Abgabedruck von Obst und Gemüse aus DDR-Zeiten und der damit verbundene massive Einsatz von Chemikalien jeglicher Art einer naturnahen Kleingärtnerei gewichen. Als Resultat dieser Intensivbewirtschaftung wurden viele Tiere verdrängt bzw. vergiftet. Durch das Verständnis unserer Gartenfreunde für die Natur und ihrer Zusammenhänge (auch für den Obst- und Gemüseanbau) hat neben der Freude am eigenen Obst- und Gemüseanbau und an der Ernte, auch unsere heimische Flora und Fauna wieder Einzug in unsere Kleingärten gehalten. Der Kleingarten dient auch der Entspannung und Erholung vom Alltag. Einige Gartenfreundinnen und –freunde haben einen Gartenteich als Biotop. Somit können in unseren Gärten und Teichen wieder seltene Säugetiere, Vögel, Kriechtiere, Lurche und Insekten beobachtet werden. Bei diesen interessanten Tieren gibt es für uns Sympathieträger wie Igel, Eule oder Singvögel. Etwas weniger beliebt ist unsere heimische und ungiftige Ringelnatter.

Die Ringelnatter ist eine wasserliebende Schlange. Sie besitzt einen grauen bis graugrünen Körper. Markant sind die gelben halbmondförmigen Flecke am Hinterkopf. Sie wird ca. 40cm lang. Ihre Eier legt die Ringelnatter gern in Komposthaufen. Sie betreibt keine weitere Brutpflege. Das verrottende Substrat im Komposthaufen erzeugt Wärme und brütet somit das Gelege aus. Ausgewachsene Ringelnattern ernähren sich ausschließlich von Fröschen und Fischen. Hier wird sicherlich der eine oder andere Goldfisch zum Opfer fallen. Nach einer solchen Mahlzeit benötigt die Ringelnatter ca. 2-3 Wochen keine Nahrung – sie hat mit der Verdauung zu tun. Das „Räubern“ in den Gartenteichen erzeugt bei Gartenteichbesitzern nicht nur Freundschaft zur Schlange.

Jetzt möchte ich nach dieser langen Einführung hier zum Kern kommen. Die Ringelnatter räumt, im Gegensatz zur gängigen Meinung, keinesfalls ganze Gartenteiche mit ihrem Fischbestand aus. Die Ringelnatter ist für Menschen gänzlich ungefährlich.

Deshalb liebe Gartenfreundinnen und –freunde: Seid etwas nachsichtig mit unserer seltenen heimischen Schlange. Einen Frosch oder Goldfisch hier und da kann doch jeder entbehren. Sie greift sich vorzugsweise alte und schwache Tiere und hält somit auch den Bestand im Teich jung und gesund.

Es soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass sämtliche Lurche und Kriechtiere in Deutschland streng geschützt sind. Weitere Infos zur Ringelnatter gibt es beim Naturschutzbund: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/amphibien-und-reptilien/reptilien/04285.html